Verantwortlichkeit bei der Verwendung von Cookies: Was Unternehmen beachten sollten - ein Kommentar

Niklas König lacht
Niklas Koenig
28. Juli 2024
1. Min

Jeder kennt es: Auf nahezu jeder Website ploppen Cookie-Banner auf, die uns um unsere Zustimmung bitten. Doch wie sieht es aus, wenn diese Zustimmung nicht eingeholt wird? Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt bringt Licht ins Dunkel und hat einige bedeutende Konsequenzen.

Zum Hintergrund: Das Gerichtsurteil bezieht sich auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die seit dem 25. Mai 2018 in Kraft ist sowie dem § 25 TDDDG. Diese Verordnung regelt den Datenschutz in der EU ganzheitlich, insbesondere was die Einwilligungserfordernisse für Cookies betrifft und wurde durch das TTDSG/TDDDG in Deutschland noch einmal verstärkt. Die DSGVO und das TDDDG verlangen, dass Website-Betreiber die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer einholen müssen, bevor Cookies gesetzt werden, die nicht unbedingt notwendig sind.

In der aktuellen Entscheidung ging es darum, ob Microsoft Advertising haftbar gemacht werden kann, wenn Cookies ohne die erforderliche Zustimmung gesetzt werden. Das Oberlandesgericht Frankfurt hat hier eine klare Haltung eingenommen und festgestellt, dass die Betreiber von Webseiten wie auch die dahinterstehenden Dienstleister, in diesem Fall Microsoft Advertising, in der Verantwortung stehen, den Datenschutzvorgaben nachzukommen. Andernfalls drohen nicht unerhebliche Strafen.

Für die Praxis bedeutet dies, dass Unternehmen sich noch stärker mit ihren Cookie-Management-Systemen und Datenschutzrichtlinien auseinandersetzen müssen. Die Konsequenzen für die Nichtbeachtung können finanziell und für das Image schwerwiegend sein. Speziell Marketing- und Werbeabteilungen, die mit Drittanbietern wie Microsoft Advertising oder ähnlichen zusammenarbeiten, müssen sicherstellen, dass alle eingesetzten Technologien konform sind.

Folgende praktische Empfehlungen ergeben sich daraus:
1. Überprüfung aller verwendeten Cookies: Unternehmen sollten eine gründliche Analyse ihrer Seite vornehmen und sicherstellen, dass für alle Cookies die notwendigen Zustimmungen vorliegen.
2. Drittanbieter-Vereinbarungen anpassen: Verträge mit Werbepartnern und Technologie-Anbietern sollten unter die Lupe genommen und gegebenenfalls angepasst werden, um Missverständnisse und Haftungsfragen zu klären.
3. Mitarbeiter schulen: Es ist wichtig, dass alle Beteiligten, besonders im Marketing und IT-Bereich, über die aktuellen Datenschutzanforderungen informiert und geschult sind.
4. Regelmäßige Audits: Implementierung regelmäßiger Webseiten-Audits, um kontinuierlich die Einhaltung der Anforderungen sicherzustellen, wie wir es bei allen unseren Mandanten durchführen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Unternehmen proaktiv ihre Datenschutzmaßnahmen überprüfen und anpassen sollten. Die Entscheidung des OLG Frankfurt unterstreicht die Bedeutung und Dringlichkeit, den Datenschutz ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln. Es ist also dringend ratsam, jetzt zu handeln, um späteren Problemen und möglichen Strafen vorzubeugen.

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