Zwischen Sicherheit und Compliance: Transfer-Folgenabschätzungen im Lichte des TADPF

Niklas König lacht
Niklas Koenig
07. November 2023
5 Minuten

Mit der Einführung des Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF) beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der transatlantischen Datenübertragungen. Als Nachfolger von Safe Harbor und Privacy Shield soll das TADPF den Datenaustausch zwischen der EU und den USA vereinfachen und gleichzeitig ein hohes Datenschutzniveau gewährleisten. Doch auch mit diesem Rahmenwerk bleiben Transfer-Folgenabschätzungen (TFAs) ein unerlässliches Instrument für viele Unternehmen. In diesem Beitrag erläutern wir, warum TFAs weiterhin von zentraler Bedeutung sind.

Das TADPF verstehen

Das TADPF wurde als Angemessenheitsbeschluss gemäß Artikel 45 der DSGVO konzipiert, um den USA den Status eines sicheren Drittlands zu verleihen. Dies erleichtert Datenexporte in die USA, da keine zusätzlichen Legitimationsinstrumente mehr erforderlich sind. Doch die Details sind entscheidend, und nicht alle Datenübertragungen sind automatisch abgedeckt.

Geltungsbereich des TADPF

Trotz der Einführung des TADPF sind nicht alle Datenübertragungen an US-Empfänger ohne Weiteres gestattet. Nur jene US-Unternehmen, die sich selbst unter dem TADPF zertifizieren und Datenschutzstandards einhalten, die der DSGVO entsprechen, können von diesem Rahmenwerk profitieren.

Zusätzliche Maßnahmen durch TFAs

TFAs bleiben ein kritischer Mechanismus, um die notwendigen zusätzlichen Maßnahmen für Datenübertragungen zu bestimmen, insbesondere wenn eine Übertragung außerhalb der TADPF-Zertifizierung fällt. Sie ermöglichen eine detaillierte Bewertung der Risiken und die Implementierung von Schutzmaßnahmen.

Zwischenmaßnahmen und Standardvertragsklauseln

Bis das TADPF vollständig umgesetzt ist, müssen Unternehmen auf bewährte Mechanismen wie Standardvertragsklauseln zurückgreifen. Diese Klauseln sind oft nur mit begleitenden TFAs ausreichend, um ein adäquates Datenschutzniveau sicherzustellen.

Rechtliche Compliance

Das TADPF ändert nichts an der Notwendigkeit, jede Datenübertragung individuell zu prüfen. Unternehmen müssen weiterhin sicherstellen, dass sie die Anforderungen der DSGVO einhalten und personenbezogene Daten vor Risiken schützen.

Risikomanagement durch TFAs

TFAs helfen, die spezifischen Risiken jeder Datenübertragung zu analysieren. Dies ist unerlässlich, um effektive Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Integrität und Sicherheit personenbezogener Daten zu gewährleisten.

Der TADPF-Zertifizierungsprozess

Die Selbstzertifizierung unter dem TADPF ist ein Prozess, den US-Unternehmen durchlaufen müssen, um Daten aus der EU zu empfangen. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht zertifizierte Unternehmen dennoch Daten erhalten können, aber dies erfordert eine sorgfältige TFA.

Die Rolle von TFAs bei der Aufrechterhaltung von Datenschutzstandards

TFAs sind nicht nur eine formale Anforderung. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der fortlaufenden Bewertung und Anpassung von Datenschutzpraktiken, um den sich ständig weiterentwickelnden Anforderungen und Bedrohungen gerecht zu werden.

Das TADPF bietet neue Möglichkeiten, doch die Verantwortung für den Datenschutz endet nicht mit der Zertifizierung. Transfer-Folgenabschätzungen bleiben ein wesentliches Werkzeug, um den Schutz personenbezogener Daten über Grenzen hinweg zu gewährleisten. Unternehmen müssen proaktiv bleiben und dürfen die Bedeutung von TFAs nicht unterschätzen, um die Privatsphäre der Betroffenen und die eigene Rechtskonformität zu sichern.

Bildnachweis

MargJohnsonVA

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